Hintergrund

Noch nie in seiner Geschichte war das Violoncello so populär wie heute zu Beginn des 21. Jahrhunderts, noch nie haben es so viele Menschen auf der ganzen Welt gespielt und noch nie erklang es so häufig als Soloinstrument und im Ensemble in den Konzertsälen. Jedes Jahr werden unzählige neue Werke komponiert, seltene und unbekannte oder vergessene Stücke vergangener Jahrhunderte neu verlegt und auf Tonträger eingespielt, viele davon zum ersten Mal.

Und doch bleiben die meisten Kompositionen trotz einer nie zuvor gekannten Dichte an Publikationen und Aufnahmen völlig unbekannt oder finden wenig Verbreitung. Diese Bibliographie versucht nun die gesamte Literatur für das Violoncello - ob bekannt oder unbekannt - zu dokumentieren. Entstanden aus der tiefen Liebe zu unserem Instrument, seiner Geschichte und seinen Interpreten sowie einem immer stärker werdenden Bedürfnis nach möglichst genauer Kenntnis der Literatur setzt sich dieses Projekt zum Ziel, soviele Werke und Informationen wie nur irgend möglich zu erfassen.

Frühere Publikationen dieser Art mussten sich in ihrer Zielsetzung beschränken. Das Handbuch der Violoncell Literatur von Bruno Weigl (Universal Edition Wien, 1911 & 1929), Vadding Merseburgers Das Violoncello und seine Literatur (Merseburger Leipzig, 1918 & 1920) und Edouard Nogués La Littérature du Violoncelle (Libraire Delagrave Paris, 1925 & 1931) waren erste Versuche; die Repertoire Liste in Elizabeth Cowlings Buch The Cello (London / New York, 1975 & 1983) sowie Cello Music since 1960 von Donald Homuth (Fallen Leaf Press Berkeley, 1994) sind ergänzende Arbeiten; Dimitry Markevitchs Buch The Solo Cello (Fallen Leaf Press Berkeley, 1989) hat uns einen ausserordentlichen Überblick über die Kompositionen für Violoncello solo verschafft.

Nach jahrelanger Recherche und intensiver Arbeit kann nun zum ersten Mal in der Geschichte des Violoncellos eine umfassende Bibliographie veröffentlicht werden. Angestrebt wurde eine möglichst lückenlose Dokumentation aller jemals für das Violoncello geschriebenen Werke, ob für den Konzertsaal, den Salon, zur Hausmusik oder zum Unterricht gedacht. Obwohl der Zugriff auf grosse Violoncello Bibliotheken bestand (ca. 30'000 Titel konnten insgesamt eingesehen werden), neben den wichtigen Nachschlagewerken über 500 Bücher das Violoncello betreffend ausgewertet wurden, zahlreiche Kollegen weltweit an der Entstehung dieses Werkes mitgeholfen haben und nicht zuletzt auch durch das Internet wichtige Informationen zusammengetragen wurden, muss eine solche Arbeit doch immer unvollständig und fehlerhaft bleiben. Täglich entstehen auf der ganzen Welt neue Werke, doch allein schon aus der Berücksichtigung von Autographen und Manuskripten ergibt sich eine Unzahl von Stücken, die nicht aufgenommen werden konnten, da sie unbekannt bleiben oder unentdeckt in Bibliotheken liegen.
 
Ausgehend von insgesamt ca. 25'000 Werken zu Beginn der Arbeit im Mai 1995 können heute, im Jahr 2003, mittlerweile 60'000 Werke dokumentiert werden (unter anderem fast 2'500 Konzerte, 4'500 Sonaten, bald 25'000 kleinere Stücke, 350 Schulen, 700 Bücher das Violoncello betreffend etc.). Neben zahlreichen wichtigen Informationen und ergänzenden Angaben wurden auch alle gedruckten Ausgaben eines Werkes aufgenommen, z. Bsp. die momentan nachzuweisenden 105 Editionen der 6 Suiten für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach.
 
Jedes Werk der Kammermusik mit einem Violoncello Part aufzunehmen wäre schlichtweg unmöglich gewesen und hätte den Rahmen gesprengt. Kammermusikwerke mit einem obligaten Violoncello, 2 Violoncelli oder Violoncello und Kontrabass wurden berücksichtigt.
 
Die erstmalige Veröffentlichung dieser neuartigen Bibliographie ist zunächst ein sicherlich wesentlicher Schritt mit dem Ziel, möglichst viele Cellisten zur Mitarbeit an diesem Projekt zu gewinnen.

 

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